Stahl hat seine Grenzen

Stahl ist kostengünstig in der Herstellung und einfach in der Verarbeitung, hat aber auch seine signifikanten Nachteile. Der Größte davon ist natürlich die Korrosionsanfälligkeit – je höher die Feuchtigkeit, desto schneller oxidiert (rostet) der Stahl. Heizung und Wasser sind fast unmöglich voneinander zu trennen. Wasser ist ja das beliebteste Heizungsmedium und wird mit dem Heizkörper immer Kontakt haben. Von außen kommt die Feuchtigkeit von der Luft – insbesondere, wenn der Heizkörper im Badezimmer montiert werden sollte. Man versucht, diesen Effekt durch eine entsprechende Beschichtung komplett zu eliminieren oder zumindest zu verzögern.

Wenn es wirklich schiefgeht, kann es nicht nur wenig ästhetisch, sondern auch gefährlich sein, wenn man nach der untersten Klasse der Stahlheizkörper zugreift. Wenn ein Heizkörper durchrostet, landet das Wasser zuerst auf dem Fußboden und dann… kann der Wasserschaden viel erheblicher sein. Was dabei auch wichtig ist – die Versicherung muss nicht unbedingt zahlen, wenn irgendwas passiert. Daher ist es besonders wichtig, die Qualität der Stahlheizkörper richtig zu betrachten – darunter auch die Qualität der Beschichtung, die vor der Korrosion von außen schützen soll. Die billigsten Stahlheizkörper verbergen leider die Gefahr, nach wenigen Jahren ausgetauscht werden zu müssen.

Edelstahl als Antwort auf Mängel der Stahlheizkörper

Der Ansatz, aus Edelstahl Heizkörper herzustellen, stellt das Problem des Rostens ab. Durch eine entsprechende Zusammensetzung mit Chrom, Nickel, Molybdän oder Mangan ist das Material korrosionsbeständig und unempfindlich gegen Säuren und Laugen. Das verlängert deutlich die Lebensdauer der Heizkörper, so dass sie auch in feuchten Räumen sorglos eingesetzt werden können.

Edelstahl ist glänzend und sieht somit sehr modern aus – insbesondere im Badezimmer lässt sich das Material mit der gesamten Ausstattung sehr gut integrieren. Die Edelstahlheizkörper werden oft mit der blanken Oberfläche angeboten – ohne zusätzlichen Lack. Die Oberfläche wird matt geschliffen, gebürstet oder glänzend poliert – das Letzte wird sehr oft bei den Badheizkörpern getan. So passt sich der Heizkörper sehr schön der gesamten Badarmatur an – die metallischen, glänzenden Oberflächen sind ja oft bei den Duschbrausen oder Wasserhähnen der Fall. Nicht nur die Optik ist jedoch der Grund, die Oberflächen der Edelstahlheizkörper blank zu lassen – dadurch sind sie auch energieeffizienter, weil durch den Lack 10 bis 15 Prozent der Wärmeleistung verloren geht.

Designheizkörper aus Edelstahl

Edelstahlheizkörper haben einen Ruf einer luxuriösen Ware – glänzend, schwer, ästhetisch und teuer. Die Designheizkörper, die mehr wie Skulpturen oder andere Kunstwerke als Heizkörper aussehen, werden gerne aus diesem Material hergestellt. Wenn man schon den Aufwand treibt, sollte das Produkt auch eine gewisse Lebensdauer anbieten – man würde nicht gerne Kunstwerke aus dem Haus loswerden, weil sie verrostet sind. Man erkennt nur mit viel Mühe, dass es sich um Heizkörper handelt – es sind dekorative Gegenstände, die „nebenbei“ noch den Raum erwärmen.

Nichtrostend? Ja! Aber was mit anderen Eigenschaften?

Edelstahl rostet nicht – das ist klar und nachvollziehbar. Dadurch ist das Material auch hygienisch, weil die Oberflächen mit weniger Aufwand in Sauberkeit gehalten werden können. Wie sehen aber die anderen technischen Eigenschaften aus? Wie ist es im Vergleich zum herkömmlichen Stahl oder anderen Materialien?

Die Dichte vom Stahl und Edelstahl unterscheiden sich kaum – somit sind auch die Edelstahlheizkörper schwer, jedenfalls gegenüber den Aluminiumheizkörpern. Die thermischen Eigenschaften ändern sich durch die Änderung der Zusammensetzung der Legierung auch nicht bemerkbar. Die Edelstahlheizkörper brauchen fast genauso viel Energie wie die Stahlheizkörper, um auf die Betriebstemperatur gebracht zu werden. Die Wärmeleistungswerte unterscheiden sich auch nur geringfügig von den Stahlheizkörper – grundsätzlich aber nicht wegen des Materials, sondern wegen der entfallenden Beschichtung.

Zusammenfassend – die Edelstahlheizkörper unterscheiden sich technisch kaum von den Stahlheizkörpern. Der wesentliche Unterschied besteht grundsätzlich in der Korrosionsbeständigkeit, die aber auch extra bezahlt werden muss. Oft sind die Aluminiumheizkörper eine wirtschaftlichere und technisch sinnvollere Lösung.